Haben Sie schon einmal vergeblich versucht Fische zu zählen? Mit den richtigen IoT-Tools geht das ganz leicht und zwar jederzeit.
Um ihre Lizenz zu erneuern oder um diese für eine neue Anlagen zu erhalten, müssen Kraftwerke nachweisen, dass die Fischgängigkeit gegeben ist, also dass die Fische trotz der Anlage wandern können. Durch die Turbinen eines Kraftwerks ist der Fischaufstieg allerdings nicht möglich. Daher wurden und werden Fischaufstiegshilfen gebaut, zum Beispiel in Form einer Fischtreppe oder eines Umgehungsgewässers. Wie wirksam diese Hilfen sind, gilt es zu kontrollieren und nachzuweisen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten und Methoden zur Zählung der Fische: Umleitung der Fische in spezielle Zählbecken der Kraftwerke, Fangen der Fische in Reusen, Videoaufnahmen bei den Aufstiegshilfen oder der Einsatz von Biotelemetrie (RFID-Transponder, kurz PIT-Tag).
Wertvolle, aussagekräftige Erkenntnisse dank PIT-Tag- Methode
Vergleicht man die einzelnen Methoden, werden die Vorteile der IoT-Lösung schnell klar: Es lassen sich viel differenziertere Aussagen tätigen. Mit dieser Anwendung erfassen wir nämlich nicht nur diejenigen Fische, welche den Aufstieg erfolgreich bewältigen und passieren, sondern auch diejenigen, die zwar den Eingang finden, aber anschliessend nicht mehr weiterkommen und darum den Fischpass wieder verlassen. Zudem können wir feststellen, welchen Eingang und Weg die Fische wählen. Bei mehreren Anlagen im selben Gewässer lässt sich so das Wanderverhalten der Fische genau nachvollziehen. Auch Vergleiche mit anderen Anlagen können einfach und schnell gezogen werden – zu jedem Zeitpunkt des Jahres.
Einfacher Aufbau und geringer Aufwand für die Auswertungen
Ich baue, installiere und betreue seit 2015 im Auftrag eines Umweltbüros PIT-Tag-Anlagen in der ganzen Schweiz (davor für die Ska Tec GmbH).
Aktuell sind 16 Anlagen an zehn verschiedenen Standorten im Einsatz. Jede Anlage besteht aus einem Lesegerät mit bis zu vier Antennen. Damit wir Daten sammeln können, werden die Fische – ähnlich wie die Haustiere – gechippt. Es handelt sich hier um einen kleinen Eingriff, den speziell ausgebildete Fachpersonen des Umweltbüros durchführen.
Die Fische werden dabei betäubt. Jeder Chip hat eine eigene Nummer. Schwimmt nun ein Fisch durch die Anlage, registrieren die Antennen seinen Chip und senden die Daten an den Server. Somit lässt sich jederzeit feststellen, welche Fische gerade in der Anlage sind und zwar in Echtzeit.
Die gesammelten Daten werden mittels Mobilfunknetz zur weiteren Auswertung direkt auf den Server des Umweltbüros übertragen. Niemand muss zur Anlage gehen, um die Daten abzulesen und sie sind jederzeit verfügbar.